Donnerstag, 9. Januar 2020

Das zweite Jahrzehnt des dritten Jahrtausends – eine Retrospektive


 

Photovoltaik ist mittlerweile etwas derart Selbstverständliches, dass man nur allzu leicht vergessen könnte, wie jung die Branche eigentlich ist. Und mit welchen Problemen sie noch vor wenigen Jahren zu kämpfen hatte.


Die Marktentwicklung in der letzten Dekade

Dreht man das Rad der Zeit auf das Jahr 2010 zurück und betrachtet die Marktentwicklung von damals bis heute, wird schnell deutlich, wie rasant der PV-Sektor vorangeschritten ist: Lag der Stückpreis für ein 200 Wp-Modul im Jahr 2010 noch bei ca. € 550,- (= € 2,75/Wp), so kosten 330 Wp-Module mit ca. € 120,- (= € 0,36/Wp) heute gerade einmal ein Achtel davon. Gleichzeitig hat sich die Modulleistung enorm erhöht: Lieferte ein 60 Zellen-Modul im Jahr 2010 in etwa 200 Wp, so sind es heute ca. 330-340 Wp – ein sattes Plus von 70%. Herrschte am Beginn des Jahrzehnts die Meinung vor, dass Photovoltaik zu teuer, unrentabel und bestenfalls eine Exoten-Technologie für Öko-Freaks sei, hatten diese beiden Aspekte maßgeblichen Anteil daran, dass sich das Bild grundlegend wandelte: Kunden erachten Photovoltaik heute nicht mehr als „zu teuer“, sondern haben die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie – ökonomisch wie auch ökologisch – erkannt. Mehr noch: Im technologischen Wettbewerb mit allen anderen Formen der Stromerzeugung hat sich Photovoltaik inzwischen als günstigster Generator herauskristallisiert und ist somit von der einst milde belächelten Randerscheinung zum Maß der Dinge geworden.

In den letzten zehn Jahren war aber keineswegs alles eitel Wonne: Das PV-Marktvolumen in Österreich belief sich 2010 auf ca. 40 MW – und hätte die Kurve ähnlich steil wie Deutschland nach oben gezeigt, wären es 2015 schon rund 500 MW gewesen. Tatsächlich wurden im Jahr 2015 aber nur 120 MW verbaut, heuer werden es 170 MW sein. Die Fördersituation und die Rahmenbedingungen waren der PV-Entwicklung hierzulande leider nicht immer in dem Maße dienlich, wie es sich die Branche gewünscht – und aus vielerlei Hinsicht auch verdient  – hätte…

Angesichts der zunehmenden (Billig-)Konkurrenz aus Fernost wurde im Jahr 2014 auf europäischer Ebene eine Antidumping-Regulierung eingeführt, die jedoch 2018 wieder beendet wurde – nachdem das Ziel, die europäische PV-Industrie zu schützen, de facto nicht erreicht werden konnte und in diesem Wirtschaftszweig daher viele tausend Stellen verloren gegangen sind.

 

Von IBC Solar zu Energy3000 solar

Die PV-Branche ist immer noch extrem dynamisch, liefert fast täglich neue Überraschungen – erfreulicherweise zumeist positive. Sofern man in dieser jungen Branche überhaupt schon von „alten Hasen” sprechen kann, zählen wir uns aufgrund unserer Erfahrung und des angesammelten Know-how auf jeden Fall dazu – und können so jene zwei zentralen Kundenanforderungen erfüllen, für die ein gewisser Spagat unumgänglich ist: Größtmögliche Flexibilität bei gleichzeitig höchster Stabilität.

Wir sind als IBC SOLAR Austria in das neue Jahrzehnt gestartet und konnten uns mit diesem renommierten deutschen Partner im Rücken eine gute Position in Österreich und weit darüber hinaus in Süd- und Osteuropa erarbeiten. Im Frühjahr 2018 hat die Energy3000 solar GmbH die IBC-Anteile übernommen und tritt seither erfolgreich als Energy3000 solar auf. Dafür sorgt einerseits die Kontinuität, für die wir als weiterhin exklusiver Distributionspartner des IBC SOLAR Portfolios in den Märkten Österreich, Italien, Ungarn sowie Süd- und Osteuropa stehen, und andererseits die gezielte Erweiterung des Sortiments um regionale, marktspezifische Produkte entsprechend den jeweiligen Erfordernissen. Damit haben wir uns als „kleines burgenländisches Unternehmen” international einen ausgezeichneten Namen machen können.

 

Blick in die Zukunft

Neben fortschrittlichen und qualitativ hochwertigen Produkten setzen wir weiterhin auf unsere innovativen Services und Lösungen rund um PVC, Webshop und diverse CRM-Tools sowie gleichzeitig auf den persönlichen Einsatz vor Ort – direkt beim Kunden. Denn diese geben uns die Richtung vor.

Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass sich im nächsten Jahrzehnt Photovoltaik endgültig durchsetzen wird – getragen von der Erkenntnis, dass Energiegewinnung durch die unerschöpfliche Kraft der Sonne die edelste und reinste Energieform darstellt und dadurch ausreichend Sonnenstrom für alle heutigen wie zukünftigen Anwendungen zur Verfügung steht.

Das große Zukunftsthema E-Mobilität macht nur dann wirklich Sinn, wenn dafür sauberer – d.h. nachhaltig erzeugter – Strom zum Einsatz kommt. Ähnliches gilt für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb, da die notwendige Energie für die Wasserstoffproduktion in irgendeiner Form aufgebracht werden muss. Alleine diese beiden Einsatzszenarien werden das PV-Volumen exorbitant steigen lassen. Mit dieser Steigerung geht fast zwangsläufig die Entwicklung einher, dass Batterie- und Speicherlösungen sukzessive kostengünstiger werden und sich am Markt als selbstverständlicher Bestandteil einer PV-Anlage etablieren werden. Gleichzeitig wird mit dem steigenden PV-Volumen auch das Energiemanagement im und rund ums Haus immer wichtiger – und der als „Prosumer” bezeichnete, proaktiv handelnde Stromkunde von morgen erst möglich. Damit entsteht ein völlig neues Energiesystem, an das sich die Energieversorger und Netzbetreiber anpassen müssen – mit heute noch unvorstellbaren Tarifmodellen, die aus der klassischen Lieferant-Kunde-Beziehung in ein Konzept des echten Gebens und Nehmens übergehen. Um diese Visionen real werden zu lassen, müssen zunächst jedoch die gesetzlichen Rahmenbedingungen deutlich verbessert und praxisorientierte Erleichterungen von der Einreichung bis hin zur Umsetzung vorgenommen werden – Stichwort „Liberalisierung“.

Doch wo sollen all diese Anlagen für die solare Zukunft entstehen? Natürlich auf den vielen noch ungenützten Dächern, vermehrt in Gebäudehüllen und – was vielleicht überraschend klingen mag – auf Freiflächen. Denn wie die aktuelle Studie „Solarparks – Gewinne für die Biodiversität“ des deutschen Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) belegt, steigert die Errichtung von Solaranlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht nur die Artenvielfalt, sondern wirkt auch der Überdüngung entgegen und trägt damit zur Erholung des Bodens bei – der nach 25 Jahren Laufzeit wieder beste Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung bietet. Diese Win-win-win-Situationen für Landwirtschaft, Energiewende und Biodiversität sollte in allen Diskussionen um PV-Freiflächenanlagen als klares Mehrwert-Argument zur Sprache kommen.

Fakt ist: Um die Energiewende zu vollziehen und die – ohnehin unabdingbaren – Klimaziele zu erreichen, braucht es einen massiven Ausbau der Photovoltaik. Wir sind gerüstet!

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